Was sind Bildergeschichten?
Bildergeschichten für die Sprachförderung sind kleine erzählende Sequenzen, die ausschließlich über Illustrationen funktionieren. Die Bildergeschichten bestehen aus mehreren aufeinanderfolgenden Bildern, die eine in sich geschlossene Handlung zeigen – zum Beispiel einen Ausflug, ein Missgeschick oder ein lustiges Tierabenteuer. Die Bilder sind so gestaltet, dass Kinder den Ablauf auch ohne Text nachvollziehen können. Dabei regen sie die Fantasie an und bieten vielfältige Sprechanlässe.
Einsatzmöglichkeiten von Bildergeschichten in der frühen Sprachförderung
Schon im Kindergartenalter lassen sich Bildergeschichten gezielt zur Sprachförderung einsetzen – im Einzelsetting, in Kleingruppen oder als Aktivität im Morgenkreis. Sie eignen sich besonders für den alltagsintegrierten Einsatz, da Bildergeschichten für die Sprachförderung flexibel und ohne großen Vorbereitungsaufwand verwendet werden können. Die Fachkraft betrachtet gemeinsam mit den Kindern die Bilder, stellt Fragen, regt zum Erzählen an oder lädt dazu ein, die Geschichte weiterzudenken.
Besondere Vorteile von Bildergeschichten für die Sprachentwicklung
Aktivierung des Erzählens: Bildergeschichten unterstützen das kindliche Erzählen. Kinder beschreiben, was sie sehen, erzählen die Handlung nach oder erfinden neue Wendungen – und üben dabei das freie Sprechen.
Förderung der Sprachstruktur: Durch das Erzählen in chronologischer Reihenfolge werden grundlegende sprachliche Strukturen wie Satzbau, Zeitformen und Erzähllogik geübt.
Wortschatzerweiterung: Bildergeschichten greifen häufig Alltagsthemen auf und bieten so eine Vielzahl an neuen Begriffen, die sich leicht in den aktiven Wortschatz integrieren lassen.
Unterstützung durch Visualisierung: Kinder, die sich mit Sprache noch schwertun, erhalten durch die Bilder eine visuelle Orientierung und können so leichter in die Sprache finden – ideal auch für mehrsprachige Kinder.
Individuelle Förderung: Je nach Sprachstand können Kinder einfache Beschreibungen geben oder komplexe Geschichten entwickeln – Bildergeschichten lassen sich leicht differenzieren.
Motivation durch kindgerechtes Material: Lustige, spannende oder überraschende Geschichten wecken Interesse und machen das Sprechen zum positiven Erlebnis.
Bildergeschichten als Brücke zur Literacy
Neben der mündlichen Sprache unterstützen Bildergeschichten für die Sprachförderung auch die Entwicklung von Vorläuferfähigkeiten für das spätere Lesen und Schreiben. Kinder lernen, Handlungen zu strukturieren, Figuren zu erkennen und Geschichten mit Anfang, Mitte und Schluss zu verstehen. Diese narrative Kompetenz ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Literalität.
Bildergeschichten sind ein wertvolles Werkzeug für die alltagsnahe, spielerische Sprachförderung im Kindergarten. Bildergeschichten für die Sprachförderung fördern das Erzählen, erweitern den Wortschatz und machen Sprache sichtbar und begreifbar. Mit passenden Bildern entstehen Sprechanlässe, die an den Interessen der Kinder anknüpfen – und so die Freude an Sprache von Anfang an stärken.
Abbildungen in der Reihenfolge ihres Erscheinens: © Austin Pacheco on Unsplash | © diverse on Adobe
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